Rechtsextremismus unter Jugendlichen:
Eine wachsende Gefahr, der wir gemeinsam begegnen müssen

Silke Baer (cultures interactive) und Lisa Geffken (Amadeu Antonio Stiftung) waren heute im Rahmen des Kooperationsverbunds Rechtsextremismusprävention (KompRex) im Austausch mit der Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen).
Im Fokus stand die besorgniserregende Zunahme rechtsextremer Vorfälle unter Jugendlichen, insbesondere in Schulen, im ländlichen Raum und auf digitalen Plattformen. Wir sehen:
- Rechtsextreme Narrative greifen Alltagssorgen auf, etwa soziale Ungleichheit, Männlichkeitsbilder oder Zukunftsängste, und verknüpfen sie mit rassistischer und demokratiefeindlicher Ideologie.
- An vielen Schulen fehlt es an Handlungssicherheit: Lehrkräfte sind oft überfordert, Schulsozialarbeit unterbesetzt.
- In der Fläche dominieren mancherorts zunehmend rechtsextreme Jugendcliquen. Demokratische Gegenangebote fehlen, auch weil viele Strukturen und Förderungen wegbrechen.
- Auf Social Media sind rechtsextreme Akteure dort präsent, wo Jugendliche sich informieren durch Memes, Musik, Influencer:innen. Demokratische Kräfte hingegen sind oft nicht sichtbar genug.
Wir haben Erfahrungen aus der Praxis geteilt: von Workshops über Bedrohungslagen bis hin zur Frage, was Prävention heute leisten muss. Klar wurde im Gespräch: Wir ziehen an einem Strang. Politische Verantwortung heißt, Räume zu sichern, in denen Jugendliche gesehen, gestärkt und ernst genommen werden.
Wenn diese Räume fehlen, füllt der Rechtsextremismus die Lücke.
Vielen Dank an Marlene Schönberger für das offene, konstruktive Gespräch und für ihr klares Bekenntnis zu Demokratieförderung und nachhaltiger Prävention.
„Angesichts der Normalisierung und Ausbreitung von Rechtsextremismus müssen Politik und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um diese bedrohliche Entwicklung aufzuhalten. Dafür braucht es eine stabile, langfristige Finanzierung und Wertschätzung für die Zivilgesellschaft statt Misstrauen durch die Regierung.“ (Marlene Schönberger)
Ringvorlesung „Rechtsextremismus, Recht und Justiz“ an der FU Berlin, Wintersemester 2025/26

Wie hängen Rechtsextremismus, Recht und Justiz zusammen? Welche Rolle spielt rechtsextreme Ideologie vor Gericht? Was zeigen Prozesse gegen rechtsextreme Gewalt über den juristischen und gesellschaftlichen Umgang mit rechtsextremen Kräften?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die vierte Auflage der Gesicht Zeigen!-Ringvorlesung „Rechtsextremismus, Recht und Justiz“ ab Mitte Oktober an der Freien Universität Berlin. In zehn Veranstaltungen beleuchten Expert*innen aus juristischer Praxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unterschiedliche Schwerpunkte von der Diskussion um Parteiverbotsverfahren über die strafrechtliche Verfolgung rechter Gewalt bis hin zur juristischen Aufarbeitung des Attentats von Hanau.
Die Vorlesungen finden ab dem 16.10. immer donnerstags von 18-20 Uhr (s.t.) an der Freien Universität Berlin statt.
Die Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Ringvorlesung ist eine Kooperation von Gesicht Zeigen! und der Freien Universität Berlin unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Carsten Momsen.
Modulare Fortbildungsreihe: Kompetent gegen Rechtsextremismus 2025

Der Kooperationsverbund Rechtsextremismusprävention (KompRex) bietet von Oktober 2025 bis Januar 2026 eine modulare Fortbildungsreihe an. Die Reihe richtet sich an Fachkräfte aus der Rechtsextremismusprävention.
In zwei einführenden Workshops soll Grundlagenwissen über Erscheinungsformen des Rechtsextremismus vermittelt werden. In den darauffolgenden Vertiefungsworkshops führen die Träger des KompRex in die Herausforderungen mit Rechtsextremismus in ihren jeweiligen Feldern ein. Die Anmeldephase ist bereits abgeschlossen. Mehr Infos zu den Inhalten der einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier. Sollte die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigen, werden einzelne Module Anfang 2026 wiederholt.

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